7. Runder Tisch: Interessen der Region bündeln – Netzausbau nur im Einklang mit Mensch und Natur

Von links: Dr. Anja Weisgerber (Bundestagsabgeordnete), Dr. Martin Elsberger (Bayerisches Wirtschaftsministerium) und Dr. Christoph Thiel (TenneT)

Pressemitteilung, 26. Oktober 2016

7. Runder Tisch „SuedLink“ tagte in Werneck

Zum inzwischen siebten Runden Tisch „SuedLink“ hat die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber nach Werneck eingeladen. Dabei standen die neuen Trassenkorridorvorschläge für die Gleichstromleitung von Nord- nach Süddeutschland im Mittelpunkt. Diese wurden Ende September vom Vorhabenträger TenneT der Öffentlichkeit vorgestellt und werden seitdem intensiv diskutiert. Beim „Runden Tisch“ kommt die CSU-Bundestagsabgeordnete zum regelmäßigen Austausch mit Vertretern der von den SuedLink-Planungen betroffenen Landkreise, Gemeinden, der Bürgerinitiativen sowie Verbänden zusammen. Nach Bekanntwerden der neuen Trassenkorridorvorschläge, die auch den Landkreis Kitzingen betreffen, wurde der Kreis der Teilnehmer nochmals erweitert. Deshalb nahm dieses Mal auch der Landkreis Kitzingen, vertreten durch Vizelandrat Robert Finster, sowie Bürgermeister der betroffenen Gemeinden an dem Gespräch teil. Der Landkreises Schweinfurt war durch die stellvertretende Landrätin Christine Bender vertreten. Diese forderte, dass die Region um Bergrheinfeld beim Netzausbau auch tatsächlich entlastet werden müsse. Gastreferenten beim Runden Tisch waren Dr. Martin Elsberger, Leiter des Referats „Energieinfrastruktur, Netze“ im Bayerischen Wirtschaftsministerium und Leiter der „Taskforce Netzausbau Bayern“ sowie Dr. Christoph Thiel, Gesamtprojektleiter SuedLink bei TenneT.

„Ein wichtiger Erfolg für uns ist, dass die Netzbetreiber den SuedLink komplett als Erdkabel planen. Ursprünglich sollte eine neue Freileitungsschneise quer durch Deutschland gebaut werden. Diese Pläne sind jetzt vom Tisch. Wir haben erreicht, dass bei den Gleichstromleitungen Erdkabel Vorrang haben. TenneT hat jetzt eine Planung komplett als Erdkabel vorgelegt. Damit werden die Gleichstromleitungen nicht mehr zu sehen sein und es ist gewährleistet, dass der Netzausbau bürgerfreundlich und landschaftsverträglich umgesetzt werden kann“, zeigt sich Anja Weisgerber zufrieden. „Ohne den gemeinsamen Einsatz aus der Region und ohne Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung wäre das nicht möglich gewesen“, betonte Weisgerber. Sie dankte in diesem Zusammenhang dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, dass die Zeit des Moratoriums zum Netzausbau für einen intensiven Energiedialog in Bayern genutzt wurde, bei dem auch die Frage nach dem Bedarf nochmals intensiv beleuchtet wurde.

„Die jetzt vorgeschlagenen Trassenkorridore sind als Alternativen zu betrachten. Damit ist keine Festlegung auf eine bestimmte Trasse verbunden“, stellt Dr. Christoph Thiel zu Beginn seines Vortrages klar. Dass eine der von TenneT vorgeschlagenen Varianten durch den Landkreis Kitzingen verläuft, hat auch die CSU-Abgeordnete überrascht. „Denn eine solche Alternative würde nicht den Maßgaben der Vereinbarung vom 1. Juli 2015 entsprechen, die eine Entlastung des Netzknotens Grafenrheinfeld vorsieht, für die wir uns vehement eingesetzt haben. Die Entlastung ist schon aus Gründen der Energieversorgungssicherheit notwendig. Denn es kann nicht sein, dass ein Viertel der Stromlast Deutschlands in Grafenrheinfeld gebündelt wird. Die Variante über Grafenrheinfeld hinweg durch den Landkreis Kitzingen wird von mir sehr kritisch gesehen. Deshalb werden wir bei der Auswahl der Trasse darauf drängen, dass die Maßgaben aus der Vereinbarung eingehalten werden“, machte Anja Weisgerber deutlich.

Anja Weisgerber ist es wichtig, dass bei der Erdverkabelung die betroffenen Grundstückseigentümer eine angemessene Entschädigung erhalten und dass nicht zusätzlich Ackerflächen für Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen herangezogen werden. „Deshalb habe ich mich über die Initiative der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag sehr gefreut, die zum Ziel hat, den Flächenverbrauch zu minimieren. Das Bayerische Umwelt- sowie das Landwirtschaftsministerium werden dazu entsprechende Vollzugshinweise erarbeiten, um Kompensationsmaßnahmen gegen Null zu führen. Dies ist eine gute Nachricht für Kommunen und Landwirte“, so Weisgerber.

Die Bundestagsabgeordnete will den regelmäßigen und engen Austausch mit allen Betroffenen fortsetzen und die Anliegen der Heimatregion mit Nachdruck gegenüber dem Netzbetreiber TenneT und der Bundesnetzagentur als Genehmigungsbehörde vertreten. Weisgerber forderte zudem alle Beteiligten auf, die erste Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung, die noch bis 29. November 2016 läuft, intensiv zu nutzen.