"Die Schärfe ist raus, nun geht's um Feinheiten"

MainPost, 29. Oktober 2016

Was zwischen Snacks und Kaffee im Kasino II des Wernecker Schlosses herumgereicht wird, sieht aus wie eine aufgeschnittene Frucht mit vielen Kernen. Rund vierzig Besucher dürfen einen Blick auf ein Erdkabel des Projekts BorWin3 werfen, im Querschnitt.

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Die Strecke von Wilster nach Großgartach läuft dabei über Grafenrheinfeld. Auf freier Strecke sind keine Verbindungsbauten vorgesehen, nur Muffen, die hochrein in Containern zusammengefügt werden müssen. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber hat zum Schlossgespräch zwischen den Beteiligten gebeten, nachdem Ende September neue Trassenvorschläge des Betreibers präsentiert worden sind.

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Die Politik freut sich erst einmal, dass die Freileitungsschneise durch die Republik vom Tisch und der Vorrang der Erdverkabelung festgeschrieben ist. „Die Schärfe ist raus“, findet Weisgerber. „Wir stehen erst am Beginn des Verfahrens“, fasst die Abgeordnete die Gespräche zusammen, es gebe noch keine Festlegungen bei der Streckenführung. Allerdings: Anfang Juli 2015 habe sich die Große Koalition auf eine Entlastung des Netzknotenpunkts Grafenrheinfelds geeinigt, was durch die mögliche Trassenweiterführung über Kitzingen nun bedroht sei. „Es kann nicht sein, dass ein Viertel der Stromlast Deutschlands in Grafenrheinfeld gebündelt wird.“

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Ebenso sollten nicht zusätzlich Ackerflächen für Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen herangezogen werden, meint Weisgerber. Die Landtags-CSU habe eine Initiative gestartet, mit dem Ziel, den Flächenverbrauch zu minimieren, Umwelt- und Landwirtschaftsministerium wollten die Kompensationsmaßnahmen „gegen Null“ führen. Nur bei Naturschutzgebieten müsse der Betreiber einen Ausgleich schaffen. Letztlich kämen die Gleichstromleitungen günstiger als dezentrale Lösungen oder Gaskraftwerke, glaubt Weisgerber. Sie verweist auf sogenannte Redispatchkosten, die bei dezentraler Versorgung durch Maßnahmen gegen Netzüberlastungen entstehen würden.

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