6. Runder Tisch: Erdverkabelung von SuedLink ist möglich

Dr. Volker Wendt vom Verband Europacable informierte auf Einladung von Dr. Anja Weisgerber über die Möglichkeiten der Erdverkabelung. Gastgeber des Runden Tisches war der Bürgermeister der Gemeinde Poppenhausen, Ludwig Nätscher.

Pressemitteilung, 07. April 2016

Dr. Anja Weisgerber MdB: Netzknoten Grafenrheinfeld muss wirklich entlastet werden

Bereits zum sechsten Mal hat Dr. Anja Weisgerber zum „Runden Tisch SuedLink“ eingeladen. Dabei kommt die CSU-Bundestagsabgeordnete zum regelmäßigen Austausch mit Vertretern der betroffenen Gemeinden, der Bürgerinitiativen, Verbände und des Landratsamtes zusammen.

„Ein wichtiger Zwischenerfolg für uns ist, dass im Dezember ein Gesetz beschlossen wurde, wonach Gleichstromtrassen, wie SuedLink, künftig vorrangig unter der Erde verlaufen sollen“, zeigt sich Anja Weisgerber zufrieden. „Damit wurde eine ganz wichtige Forderung aus Bayern und ganz speziell aus unserer Heimat umgesetzt.“ Deshalb standen beim Runden Tisch diesmal die Erdverkabelung und deren technische Möglichkeiten im Mittelpunkt.

Als Referent war Dr. Volker Wendt vom europäischen Verband der Draht- und Kabelhersteller „Europacable“ zu Gast. Sein Verband ist davon überzeugt, dass Erdkabel in sensiblen Bereichen helfen können, die öffentliche Akzeptanz beim Netzausbau zu erhöhen. Deutschland nehme mit dem Vorrang der Erdverkabelung bei den Gleichstromnetzen europaweite eine Vorreiterrolle ein. „Die Erdkabeltechnologie steht hier grundsätzlich uneingeschränkt zur Verfügung“, betont Wendt. Dabei wird zwischen zwei unterschiedlichen Technologien, den kunststoffisolierten und den masseimprägnierten Kabeln, unterschieden. „Welche Technik jeweils zum Einsatz kommt, muss man sehen, wenn die genauen Spezifikationen des SuedLinks vorliegen“, so der Verbandsvertreter.

Die Teilnehmer des „Runden Tisches“ interessierten vor allem die Auswirkungen der Erdverkabelung auf die Umwelt. Die stellvertretende Landrätin Christine Bender und Vertreter des Bauernverbandes stellten die Frage, ob eine landwirtschaftliche Nutzung auf den Erdkabeltrassen weiter möglich ist. Hier konnte Volker Wendt Entwarnung geben: „Sowohl Landwirtschaft als auch Viehzucht sind im Offenland uneingeschränkt machbar.“
 
Generell müsse man zwischen den Umwelteinflüssen während der Bauphase und der anschließenden Betriebsphase unterscheiden. Wendt ist sich bewusst, dass die Verlegung der Erdkabel in der rund 20 bis 25 Meter breiten Trasse eine Großbaustelle mit schwerem Gerät erforderlich macht: „Das alles regeneriert sich jedoch wieder im Verlauf eines Jahres und wir haben dann über 40 Jahre lang keine Einschränkungen, was die Nutzbarkeit im offenen Gelände angeht.“

Ein weiteres Thema beim „Runden Tisch“ war die Entlastung des Netzknotens Grafenrheinfeld. Es sei der klare politische Wille, eine Entlastung der Region um Grafenrheinfeld zu erreichen. Darauf haben sich die Parteivorsitzenden der Großen Koalition im Juli letzten Jahres verständigt. Ursprünglich drohte, dass der Hauptstrang von SuedLink mit seinen zwei Leitungen über Grafenrheinfeld verlaufen wäre. Zudem sollten zwei neue 380-kV-Leitungen von Mecklar (P43) und von Altenfeld (P44) in der Region um Grafenrheinfeld enden. „Wäre es so gekommen wäre, wäre ein Viertel der Stromlast Deutschlands in Grafenrheinfeld gebündelt gewesen. Dies wäre schon aus Gründen der Versorgungssicherheit nicht vertretbar“, betonte Weisgerber. „Deshalb ist es nach wie vor unsere Forderung, dass für die Trassen P43 und P44 neue Endpunkte gefunden werden.“ Der Netzbetreiber TenneT hat dazu bereits alternative Trassen vorgelegt. Die Bundestagsabgeordnete fordert darüber hinaus, dass die Notwendigkeit der Trasse P44 von Altenfeld nochmals stichhaltig überprüft wird. „Sollte der Bedarf nachgewiesen werden, kämpfen wir gemeinsam mit der Bürgerinitiative dafür, dass die Trasse nicht bei uns endet. Hier haben wir auch die Bayerische Staatsregierung an unserer Seite. Wir werden alles daran setzen, dass die Zusagen zur Entlastung Grafenrheinfelds auch umgesetzt werden“, so Weisgerber abschließend.