Fakten zur Steigerwaldbahn

Unterwegs im Wahlkreis, 30. September 2019

Bei einer Info-Veranstaltung der CSU in Grettstadt zur möglichen Reaktivierung der Steigerwaldbahn standen die Fakten im Mittelpunkt. Vor allem die rechtlichen, technischen und finanziellen Verfahrens-Voraussetzungen für die Einleitung eines Reaktivierungsprozesses wurden dargestellt. „Wichtig ist, dass die Diskussion differenziert und sachlich geführt wird. Belastbare Fakten sind unverzichtbar für die Fortführung aller Überlegungen“, betonte Anja Weisgerber.

Die Steigerwaldbahn ist eine fast 50 km lange Nebenbahn am Rande des Steigerwalds und verläuft von Kitzingen-Etwashausen über Gerolzhofen nach Schweinfurt. Der Personenverkehr auf der Strecke wurde 1987 eingestellt, der Güterverkehr 2001. Bis 2006 wurde die Strecke von der US-Army gelegentlich für Militärtransporte genutzt. Anträge auf Entwidmung der Strecke vom Bahnbetrieb wurden von allen Anrainergemeinden gestellt. Über die Anträge wurde noch nicht entschieden. Die Stadt Gerolzhofen nahm ihren Antrag zurück, um das Ergebnis einer Potentialanalyse abzuwarten. Bereits 2016 wurde ein drei Kilometer langer Abschnitt im Bereich von Kitzingen-Etwashausen von Bahnbetriebszwecken freigestellt.

„Die Staatsregierung steht Reaktivierungen stillgelegter Eisenbahnstrecken grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, wenn die Reaktivierung sinnvoll und möglich ist“, erklärte Gerhard Eck. Zur Beurteilung wurden vier bayernweit gültige Reaktivierungskriterien geschaffen, die zu beachten sind. So muss eine vom Freistaat anerkannte Prognose ergeben, dass eine Nachfrage von mehr als 1000 Reisenden pro Werktag zu erwarten ist. Die Infrastruktur muss ohne Zuschuss des Freistaats in einen Zustand versetzt werden, der einen attraktiven Zugverkehr ermöglicht. Ein Unternehmen muss bereit sein, die Strecke dauerhaft zu betreiben. Und die Landkreise als ÖPNV-Aufgabenträger müssen sich vertraglich verpflichten, ein mit dem Freistaat abgestimmtes Buskonzept im Bereich der Reaktivierungsstrecke umzusetzen. Zudem besteht die Staatsregierung auf der Herstellung eines regionalen Konsenses der betroffenen Kommunen.

Beschlüsse der Landkreise Schweinfurt und Kitzingen sowie der kreisfreien Stadt Schweinfurt für eine Reaktivierung der Steigerwaldbahn, die den Anforderungen des Freistaats Bayern entsprechen, lägen bisher jedoch nicht vor. „Wir als CSU stehen für eine Verbesserung des ÖPNV im ganzen Landkreis und in der ganzen Region“, so Anja Weisgerber. Die Klimabeauftragte denkt dabei auch an alternative Antriebe. So werden zum Beispiel die Mehrkosten für die Anschaffung von Elektrobussen oder Wasserstoff-Busse mit bis zu 80 Prozent vom Bund gefördert.