Europaweit billiger telefonieren

Die Mailbox aus- und das Handy nur für kurze Lebenszeichen nach Hause anschalten – jahrelang war dies für deutsche Urlauber die einzige Möglichkeit, um aus dem Urlaub ohne saftige Telefonrechnung zurückzukommen. Dieses Szenario gehört heute der Vergangenheit an. Dies ist einer EU-Verordnung zu verdanken, die den Mobilfunkunternehmen Obergrenzen für ein- und abgehende Handygespräche, SMS oder Datendienste im Ausland setzt. Nachdem sich in den vergangenen Jahren die Preise eher an den vorgegebenen Obergrenzen bewegt haben, macht die EU weiter Druck auf die Anbieter, die Preise im Sinne der Verbraucher zu senken. In Zukunft sollen Telefonate im EU-Ausland sogar nicht teurer sein als Inlandsgespräche.

Zum Start der Sommerferien ist das Telefonieren in Europa ab dem 1. Juli 2013 deshalb noch einmal ein bisschen billiger geworden. Seitdem gilt für Handy-Telefonate aus dem europäischen Ausland eine Obergrenze von 28 Cent pro Minute. Wer im Ausland angerufen wird, den kostet das höchstens 8 Cent. Eine SMS aus dem Ausland kostet nun maximal 9 Cent. Vor dem Inkrafttreten der Roaming-Regeln war dies mit durchschnittlich 34 Cent mehr als dreimal so viel und viel teurer als der Versand einer SMS im Heimatland. Gebühren für andere Roaming-Dienste, z. B. das Versenden von E-Mails oder Fotos sowie das Surfen im Internet, werden ebenfalls günstiger. Die Kostenobergrenze für Datenübertragung sinkt von früher 1,19 Euro pro Megabyte auf nun 0,53 Euro. Im kommenden Jahr werden die Preisobergrenzen noch weiter sinken. Das ist ein weiterer wichtiger Erfolg des Europäischen Parlaments für die Verbraucher.

Tipp für alle Reisenden: Da Kroatien seit dem 1. Juli 2013 Mitglied der EU ist, profitieren Urlauber auch dort von den Preisobergrenzen. Sie gelten ebenfalls in Norwegen und Island, nicht aber in der Türkei oder in der Schweiz. Die Unternehmen sind in jedem Fall verpflichtet, bei Grenzübertritt ihre Kunden per SMS über die Kosten zu informieren.