Fast alle Mittel bleiben erlaubt

Rhön-Saalepost, 11. Dezember 2008

Weisgerber lobt neue Pflanzenschutzordnung

Werneck (sef) „Wir wollen, dass unsere Landwirte und Winzer auch künftig Wein, Zuckerrüben und Erdbeeren in Unterfranken anbauen – dafür sind als sicher geprüfte Pflanzenschutzmittel unabdingbar.“, sagte die Europaabgeordnete Anja Weisgerber (Schwebheim) vor über 100 Landwirten, Winzern und Gärtnern in Werneck. In der Informationsveranstaltung ging es um die EU-Pflanzenschutznovelle.

Laut einer Mitteilung ihres Büros berichtete Weisgerber vom aktuellen Stand des Gesetzgebungsverfahrens, das im Januar abgeschlossen werden soll. „Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln wird in Europa künftig stärker harmonisiert werden. Das Gesundheits- und Verbraucherschutzniveau wird sich dem hohen deutschen Maßstab annähern“, sagte sie. Es würden Wettbewerbsnachteile abgebaut, die die deutschen Landwirte aufgrund des strengen deutschen Zulassungsverfahrens hätten. „Wir konnten im Parlament durchsetzen, dass nicht mehr bis zu 85 Prozent der zugelassenen Wirkstoffe nach der neuen Regelung auf der Kippe stehen. Ich gehe davon aus, dass in Deutschland nur rund zehn Prozent der Wirkstoffe betroffen sind.“, versicherte die umweltpolitische Sprecherin der neunköpfigen CSU-Gruppe im EU-Parlament.

Befürchtungen, gerade Pflanzenschutzmittel für kleinere Anbaukulturen wie Obst, Gemüse oder Wein könnten mit den neuen Zulassungsregeln vom Markt verschwinden, versuchte sie zu entkräften. Das Parlament habe es geschafft, für die Sonderkulturen spezielle Ausnahmeregelungen zu treffen, die gewährleisten, dass ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um auch gegen Resistenzen ausreichend gewappnet zu sein. Es werde zudem einen Sonderfonds geben, aus dem die Entwicklung und Zulassung von Pflanzenschutzmitteln für Sonderkulturen finanziert werde.

An der Veranstaltung nahmen auch der CSU-Landtagsabgeordnete Gerhard Eck, der Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbands, Bernhard Weiler, der Präsident des fränkischen Weinbauverbands, Andreas Oestemer, und der Vorsitzende des Verbands deutscher Zuckerrübenbauern, Jochen Fenner, teil.