Lebensmittelimitate müssen besser gekennzeichnet werden

Der Verbraucherschutzausschuss des Europaparlaments hat sich heute in Brüssel für eine bessere Kennzeichnung von Lebensmittelimitaten ausgesprochen. “Verbraucher werden durch Imitate bewusst in die Irre geführt. Da müssen wir einen Riegel vorschieben. Lebensmittelimitate müssen klar als solche erkennbar sein”, sagte die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Anja Weisgerber, deren Anträge der Ausschuss einstimmig angenommen hatte.

In den vergangenen Monaten häuften sich Berichte von Verbraucherschutzorganisationen über Lebensmittelimitate. Hierbei werden Zutaten durch billige Ersatzstoffe ersetzt. Verbraucher werden in dem Glauben gelassen, dass ein Produkt Zutaten enthält, die tatsächlich gar nicht enthalten sind. „Eine solche Irreführung kommt nicht nur durch die Produktbezeichnung, sondern oftmals auch durch bildliche Darstellung zustande, etwa bei einer Fertigpizza, deren Verpackung Pizza mit zerlaufenem Käse zeigt, aber die eigentlich mit einer Pflanzenfettmischung überbacken ist. Darum soll auch die Aufmachung der Packung in das Täuschungsverbot mit einbezogen werden. Irreführung ist zwar auch schon nach jetziger Rechtslage verboten, aber noch nicht ausreichend definiert", so Weisgerber weiter.

Der Verbraucherschutzausschuss hat heute im Rahmen des Gesetzesvorschlags zur Lebensmittelkennzeichnung über neue Regelungen zu Lebensmittelimitaten abgestimmt. “Diese Abstimmung ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin überzeugt, dass das gesamte Parlament sich hinter unser Ziel stellen wird, Verbraucher besser vor Täuschung zu schützen. Das ist ein deutliches Signal an den Rat”, sagte die CSU-Europaabgeordnete.

Der Beschluss enthält außerdem die Forderung nach einer besseren Nährwertkennzeichnung bezogen auf den empfohlenen Tagesbedarf. Verbraucher können so auf einen Blick erkennen, wie viel Prozent ihres Tagesbedarfs der wichtigsten Nährstoffe - wie etwa Fett, Salz oder Zucker - sie mit dem Verzehr eines Produktes zu sich nehmen. Der Umweltausschuss wird im März über das Dossier abstimmen, im Mai entscheidet dann das Plenum.