Menschenwürdig bis ans Lebensende

Diskutierten über Palliativ- und Hospizversorgung sowie über Sterbebegleitung: Michael Frieser MdB, rechtspolitischer Sprecher der CSU-Landesgruppe, Steffen Vogel MdL vom Arbeitskreis Juristen, Barbara Becker vom Evangelischen Arbeitskreis, Dr. Susanne Röder, Chefärztin der Palliativstation St. Josef, Dr. Anja Weisgerber von der Frauen-Union und der Krankenhausseelsorger Pfarrer Franz Feineis.

Pressemitteilung, 20. März 2015

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Dieses Grundrecht aus dem ersten Artikel unseres Grundgesetztes muss in allen Phasen des Lebens, insbesondere an dessen Ende, gelten“, betonte die Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber bei einem Diskussionsabend der CSU zum Thema Sterbebegleitung in Schweinfurt.

Derzeit berät der Deutsche Bundestag die Frage, ob die organisierte Beihilfe zum Suizid verboten werden soll und wie man Menschen am Lebensende besser begleiten kann. „Einigkeit besteht in der Frage, die Palliativmedizin und Hospizdienste noch stärker auszubauen. Denn der Mensch soll nicht von der Hand, sondern an der Hand eines Menschen sterben. Die Bundesregierung wird dazu noch bis zum Sommer ein Gesetz vorlegen“, berichtete Weisgerber. Mit dem Gesetz soll die ambulante Palliativversorgung weiterentwickelt und die Hospizarbeit finanziell besser gefördert werden. Ziel ist ein flächendeckendes Angebot in ganz Deutschland. „Ganz wichtig ist zudem, die Sterbebegleitung in Pflegeeinrichtungen zu stärken, denn viele Menschen verbringen ihre letzten Lebensmonate dort“, ergänzte Anja Weisgerber.

Bei dem Diskussionsabend mit rund 150 Gästen, der von der Vorsitzenden des Evangelischen Arbeitskreises Barbara Becker einfühlsam moderiert wurde, stellten auch Dr. Susanne Röder, Chefärztin der Palliativstation St. Josef, sowie der Krankenhausseelsorger Pfarrer Franz Feineis sich und ihre Arbeit vor. Die moderne Palliativmedizin bietet bereits heute sehr gute Möglichkeiten für ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod. Durch Hilfe von Medikamenten muss heute kein Patient mehr an seinem Lebensende Atemnot oder starke Schmerzen leiden. Auch darf es nicht zu einer Unterscheidung zwischen lebenswerten und nicht lebenswerten Leben kommen.

Der Nürnberger Bundestagsabgeordnete und rechtspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Michael Frieser, stellte die Hintergründe der aktuellen Bundestagsdebatte dar: „Unser Ziel muss es sein, jede Form der organisierten und geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe zu unterbinden. Der Tod eines Menschen darf kein Alltagsgeschäft werden.“

Einig waren sich alle Diskussionsteilnehmer, dass Entscheidungen zur Sterbehilfe und Sterbebegleitung eine politische Herausforderung mit enormer ethischer und moralischer Tragweite sind, da es um grundsätzliche Fragen und Grundwerte in unserer Gesellschaft geht. „Als Christlich-Soziale Union stellen wir uns dieser Herausforderung“, betonte der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel vom Arbeitskreis Juristen bei seinen Schlussworten.