"Das Salz in der Suppe"

Saalezeitung

Arbeitskreis Umwelt wählt Bezirksvorstand – Hünnerkopf löst Sinner ab

Würzburg. Mit einem neuen Vorsitzenden geht der Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesplanung im CSU-Bezirksverband Unterfranken (AKU) in das neue Jahr. Bei der Vollversammlung in Würzburg wählten die Mitglieder einstimmig den Kitzinger Landtagsabgeordneten Otto Hünnerkopf zum Nachfolger von Eberhard Sinner.

Der bayerische Europaminister gab sein Amt nach 13 Jahren aus zeitlichen Gründen ab. Hünnerkopf stellte sich den Mitgliedern mit einem Referat zu einem brisanten Thema vor: Windkraftanlagen des Regierungsbezirkes Unterfranken. „Die Menschen verbrauchen in einem Jahr, was in 500 000 Jahre an fossiler Energie angereichert wurde", sagte Hünnerkopf und mahnte: „Wir müssen regenerative Energiequellen erschließen, zumal auch in Ländern wie China und Iniden Lebensstandard und Energieverbrauch steigen."

Während das Potenzial der Wasserkraft in Bayern nahezu ausgeschöpft sei, lägen in Biomasse und Windkraft noch mehr Möglichkeiten. Hünnerkopf warnte aber auch vor den Gefahren und bezeichnete die privilegierte Vergütung mit 8,9 Cent pro Kilowattstunde gegenüber den konventionellen Energieträgern ( 1,5 Cent/kwh) als „Verfälschung des Marktes".

Darin stimmten die Mitglieder die im Anschluss an das Referat kontrovers diskutierten, dem neuen Vorsitzenden zu. Bernhard Weiler wies auf die wirtschaftlichen Chancen durch Entwicklung und Export von Anlagen hin, während Horst Dieter Koller vor den Nachteilen in Tourismusregionen wie der Rhön warnte.

Gerhard Schmitt gab zu bedenken, dass „Windkraft grundsätzlich privilegiert ist, egal wo", und sprach sich für eine überlegte Auswahl der Standorte aus. „Wie brauchen alle Energieformen, technisch intelligent vernetzt", sagte Henning Kaul. „Denn die nächste Generation wird uns fragen: "Was habt ihr getan, damit wir auch noch so gut leben können, wir Ihr?" Nicht ohne Grund sie Erdöl-Riese Shell der weltgrößte Hersteller von Photovaltalk-Anlagen, betonte Kaul und appellierte an die Mitglieder, nicht einen Energieform gegen die andere auszuspielen.

Otto Hünnerkopf kündigte an, dass sich der AKU weiter vordringlich mit der Windkraft und als Thema, das mit den Landwirten verbinde – mit der Biomasse beschäftigen werde.

In einer kurzen Bilanz seiner Amtszeit nannte der bisherige Vorsitzende Eberhard Sinner markante Umwelt-Themen der vergangenen 13 Jahre. Dabei forderte er die Mitglieder auf, sich nicht nur mit Umwelt-Politik zu beschäftigen, wenn ein Thema gerade besonders aktuell sei. „Umweltpolitik muss konstant und vor allem nachhaltig betrieben werden", mahnte Sinner. „Wir dürfen Ressourcen nur so weit nutzen, dass auch unsere Nachkommen noch den gleichen Nutzen daraus ziehen können." Er habe die Arbeit des AKU gerne begleitet, betonte der Minister und rief den Mitgliedern zu: „Wir als AKU bleiben das Salz in der politischen Suppe der CSU."

Als Stellvertreter des neuen Vorsitzenden wurden Anja Weisgerber (Schwebheim) und Horst Dieter Koller (Bad Kissingen) bestätigt. Hubert Friedrich (Großostheim) löst Helmut Winter (Karlstein), der sich nicht mehr zur Wahl stellte, als Stellvertretenden Vorsitzenden ab.

Zur Schatzmeisterin wählten die Mitglied Elisabeth Ambros (Knetzgau) und Schriftführerin bleibt Karina Eyrich (Bischbrunn). Dem Beirat gehören künftig an: Karl Petsch (Würzburg), Bernhard Weiler (Fuchsstadt), Joachim Koch und Udo Grett (beide Mömbris), Thorsten Schwab (Hafenlohr), Paul Gerlach, Josef Ricken, Jörg Nöll (Würzburg) und Wolfgang Kleiner.

Zu Delegierten für die Landesversammlung wurden Hubert Friedrich, Udo Grett, Karl Petsch, Elisabeth Ambros und Anja Weisgerber gewählt. Ersatzdelegierte sind Joachim Koch, Burkhard Merget (Karlstein) und Norbert Schmäling (Bad Brückenau).