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Bonbonhersteller reagiert sauer

Fränkischer Tag

Firma Soldan in Adelsdorf: Neue EU-Verordnung erschwert Branche das Leben
ADELSDORF.“Was ist sinnvoll, was nicht?“ die Frage stellt sich Otto-Normalverbraucher häufig bei neuen EU-Verordnungen. Eine solche über „nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben“ für Lebensmittel mit speziellen „Nährwertprofilen“ beschäftigt derzeit die Lebensmittelhersteller.
Von Evi Seeger
Der Adelsdorfer Bonbonhersteller Soldan hätte beim Erlass der neuen Verordnung ordentlich zu knabbern. Dabei geht es um Nährwertprofile, die sich insbesondere auf den Gehalt an Fett, Zucker und Salz/Natrium in Lebensmitteln beziehen. Schließlich stellt es für den Hersteller einen Wettbewerbsvorteil dr, seine natürlichen Zutaten wie Kräuter, Vitamine und ähnliches auch auf der Verpackung ausloben zu können.
Dies aber scheint der Europäischen Kommission zu weit zu gehen. Die unterfränkische CSU-Abgeordnete im Europäischen Parlament, Anja Weisgerber, zuständig für den Bereich Umwelt, Lebensmittelsicherheit und Gesundheitspolitik, sah sich vor dem Hintergrund der EU-Diskussion beim Adelsdorfer Bonbonhersteller um. Die Soldan-Holding mit insgesamt 280 Mitarbeitern, 120 davon im mittelfränkischen Adelsdorf, will auch weiterhin mit der Verwendung ihrer natürlichen Rohstoffe werben. Diese seine verstaändlicherweise teurer als künstliche Aromen, erklärte Perry Soldan, Geschäftsführer des mehr als 100 Jahre alten Unternehmens, das sich vor allem mit Em-eukal Hustenbonbon einen Namen gemacht hat.
Ähnlich verhält es sich mit den „zuckerfreien“ Artikeln, die laut Verordnung einen Restzuckergehalt von 0,5 Prozent aufweisen dürfen. Wird aber, wie bei Soldan, Rote Beete als natürlicher Farbstoff eingesetzt, kann dies den Restzuckergehalt erhöhen. Es könne doch wohl nicht im Sinne des Verbrauchers sein, empört sich Soldan, wenn als Folge der neuen Verordnung anstatt natürlicher Ingredienzien künstliche mit E-Nummern gekennzeichnete Stoffe Verwendung fänden. „Wenn wir Gutes reintun, wollen wir das auch sagen dürfen“, bringt Soldan seine Unternehmensphilosophie auf den Punkt.
Nun wurde zwar der entsprechende Artile 4 der Verordnung in erster Lesung vom Europäischen Parlament gestichen, vom Tisch ist er damit aber noch nicht. Nun bedarf es laut Weisgerber auch der qualifizierten Mahrheit des Europäischen Rats, dem wichtigsten Entscheidungsorgan der Europäischen Union, um diesen ihrer Meinung nach „sinnvollen Verbesserungen“ in der Verordnung den Weg zu ebenen. Doch diesen stehte Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast im Wege, die sich das Thema „Adipositas“ /medizinisch: Fettsjucht) vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf die Fahne geschrieben habe.
„Verbote taugen nicht“
Schenkt man dem Positionspapier des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) Glauben, sind jedoch Werbeverbote oder Diskriminieerung einzelner Lebensmittel ungeeignet, um Übergewicht zu verhindern.
Anja Weisgerber jedenfalls befürchtet von einem Zuviel an Auflagen und Beschränkungen „verheerende Auswirkungen“ auf die Innovationsfähigkeit der Unternehemn. Sie will eigenen Worten zufolge dafür kämpfen, dass unzweckmäßige Nährwertprofile und bürokratische Zulassungsverfahren für gesundheitsbezogene Angaben auf Lebensmitteln aus dem Vorschlag der Kommisssion gestrichen werden.