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Der Natur besonders verbunden. CSU-Europa-Abgeordnete Dr. Anja Weisgerber besucht Kneipp-Werke

Mainpost Ochsenfurt, Volksblatt

Ochsenfurt (KLS)

Die Orange ist ein Naturprodukt. Das Öl aus ihrer Schale gilt hingegen als Gefahrstoff und müsste nach der in Arbeit befindlichen Europäischen Chemikalien-Richtlinie REACH registriert, bewertet und gekennzeichnet werden. Die ist ein Beispiel, das die Kneipp-Werke bei einem Besuch der CSU-Europa-Abgeordnete Dr. Anja Weisgerber anführten, um die Auswirkungen des Gesetzes auf den Mittlestand zu verdeutlichen. Gerade Verwender relativ kleiner Mengen wären betroffen. Kostet doch eine einzige Registrierung rund 50000 bis 100000 Euro.

Hoffnung auf Verbesserung zu Gunsten des Mittelstandes konnte die Abgeordnete machen. Hat sie doch zum 1000 Seiten umfassenden Gesetzestext der Kommission selbst 100 Änderungsanträge im Straßburger-Parlament ein- und auch durchgebracht, wenngleich noch nicht alle Wünsche erfüllt seien.

Laut Verordnung dürften Hersteller in der Europäischen Union ab einer Tonne pro Jahr nur solche Stoffe verwenden, die nach REACH registriert oder von der Registrierung ausdrücklich ausgenommen sind. Erreichen konnte das Parlament in erster Lesung, dass zum Beispiel Äthanol, Nussöle, Gips und Mineralien ausgenommen sind. Noch nicht geschafft hat man das generell bei Stoffen, die in der Natur vorkommen. Gerade das wäre aber für Kneipp wichtig. Das Unternehmen verarbeitet jährlich rund 2800 Tonnen Rohstoffe, davon 300 verschiedene Arzneipflanzen, 100 ätherische Öle und Duftstoffe, sowie 30 verschiedene fette Öle. Dabei sei zu bedenken, dass Naturprodukte in ihrer Zusammensetzung starken Schwankungen unterliegen, so Dr. Rainer Wohlfahrt, Leiter Forschung und Entwicklung bei Kneipp. Weiterhin sei die Konzentration der registrierungspflichtigen Bestandteile im Endprodukt sehr gering. Für Naturkosmetika sei REACH überflüssig, weil diese schon nach der EU-Kosmetik-Richtlinie einer Sicherheitsbewertung unterliegen.

Geschäftsführer Dietmar Salein ergänzte, dass man sich als Unternehmen, das der Natur in besonderem Maße verbunden und verpflichtet sei, nicht mit einem Betrieb der chemischen Industrie gleichsetzen lassen möchte.

Als Erfolg des Parlaments wertet es Dr. Weisgerber, dass erstmals eine Auflistung von 30000 Stoffen, die in der EU verwendet werden, erfolgt. Es sei zu prüfen, welche Stoffe riskant sind und welche überhaupt mit dem Verbraucher in Kontakt kommen. Im Register, das sich bei der zu schaffenden Chemikalien-Agentur findet, könnten Verwender feststellen, ob der entsprechende Stoff schon registriert ist.