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„Ein Verbot hätte den Standort Bamberg gefährdet“

Fränkischer Tag

EU-Verordung Die Firma Trench baut Messwandler, die auf ein klimaschädliches Isoliergas angewiesen sind. Es gab Forderungen, den Stoff europaweit zu verbieten. Doch jetzt scheint ein Kompromiss gefunden zu sein.
Bamberg – Durchatmen bei der Trench Germany GmbH in Bamberg. Die Firma, die auf dem Gebiet der Energieversorgung und Hochspannungstechnik tätig ist, beobachtete in den vergangenen Monaten etwasw besorgt ein Gesetzgebungsverfahren auf europäischer Ebene. Hier ging es darum, die Emission von fluorierten Treibhausgasen einzudämmen. Eines dieser Treibhausgase ist Schwefelhexafluorid (SF6). Es verursacht eine rund 23000 mal stärkere Erderwärmung als etwa Kohlendioxid, wenn es in die Atmosphäre gelangt. Und es steckt als so genanntes Isolations- und Schaltgas in Messwandlern. Jedenfalls in allen rund 3000 verschiedenen Geräten, die von den rund 250 Beschäftigten bei Trench in Bamberg gebaut und in alle Welt exportiert werden. „Ein Verbot von SF hätte den Standort Bamberg gefährdet“, sagt Trench-Geschäftsführer Kersten Stöbe rückblickend. Denn auf die Technologie mit SF6-isolierten Spannungswandlern setzt man in Bamberg schon seit 20 Jahren. Schon zu Zeiten der 1946 gegründeten Firma Meßwandlerbau Bamberg (MWB), die 1993 Mitglied der Trench-Gruppe wurde, war die Produktion von Öl-Papier-isolierten Geräten eingestellt worden. „SF6-Wandler sind zwar teurer, haben aber viele Vorteile“, erklärt Stöbe. Im Gegensatz zu Öl-Wandlern seien sie explosionssicher und erdbebenfest, eine kompakte Bauweise sei mit ihnen möglich und auch eine Verschmutzung von Erdboden oder Gewässern sei ausgeschlossen. Darüber hinaus seien sie physiologisch unbedenklich und würden auch nicht die Ozonschicht schädigen. Als Treibhausgas verursachten sie jedoch eine Komaerwärmung. Damit dies so wenig wie möglich geschieht, hat sich die Industrie in Deutschland seit einigen Jahren selbst verpflichtet, SF6 einzudämmen. Auch bei Trench tue man alles, um ein Entweichen des Treibhausgases zu verhindern, berichtet Stöbe. Die Füllung der Wandler geschehe mittlerweile ohne Emission und die Leckraten habe man infolge von Überwachungsmechanismen auf weniger als 0,5 Prozent minimiert. Zudem werden SF6 aus Altgeräten rückstandslos abgesaugt.
Dass moderne Messwandertechnik ohne SF6 nicht möglich ist, hat man auch in Brüssel und Straßburg eingesehen. Seit zweieinhalb Jahren ist die EU-Verordnung über flulorierte Gase ein Thema. Ende Januar hat nun der Vermittlungsausschuss zwischen Rat und Europäischem Parlament einen Kompromiss erreicht, berichtete die Europaabgeordnete und umweltpolitische Sprecherin der CSU-Gruppe, Anja Weisgerber, bei einem Firmenbesuch. Noch liege die Verordnung nicht in Schriftform vor. Sagte sie. Doch die Unternehmen, die mit SF6 arbeiten, hätten ab sofort Planungssicherheit. Es könne schließlich kein Verbot geben für eine Anwendung ohne Alternativen. Die neue EU-Verordnung verhindert vor allem nationale Alleingänge. Für exportorientierte Unternehmen wie Trench ist das wichtig. Schließlich gehen 95 Prozent der in Bamberg gefertigten Wandler ins Ausland.