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Fränkischer Tag

Landkreis und Partner-Kommunen intensivieren Zusammenarbeit
Hassfurt: Ein erster Schritt ist getan. Von Montag bis Donnerstag blies durch die Kreisstadt Hassfurt nicht nur ein Hauch an Internationalität, sondern es war schon ein frischer Windstoß.
Die vor Jahren oder gar Jahrzehnten geschlossenen Partnerschaften sollen sich nicht nur in Schüleraustauschen und gegenseitigen Höflichkeitsbesuchen ergeben, sondern auf kommunaler Ebene zu konkreter Fruchtbarkeit führen. Kurzum: die Partner wollen voneinander abgucken und lernen.
Dazu diente ein interkommunaler Kongress, an dem hochrangige Vertreter aus Pierrelatte, St.-Paul-Trois-Chateaux (Südfrankreich), Lindesberg (Schweden) und Trecante (Italien) teilnahmen. Die Federführung dieses ersten Treffens hatte der Landkreis Haßberge übernommen und dabei auch organisatorisch Neuland betreten. Im Sitzungssaal des Landratsamtes standen mehrere, eigens gefertigte Glaskästen, in denen professionelle Dolmetscher simultan übersetzten und das Sprachengewirr – sofern nötig – entschlüsselten.
“Es hat weit besser geklappt als erhofft”, meinte Landrat Rudolf Handwerker beim Abschlussgespräch nach drei Tagen intensiver Beratungen, nach Vorträgen und Besichtigungen. Auch die Folgetreffen sind schon “ausgekartet”: die zweite Konferenz soll unter der Federführung der Schweden möglichst im August/September 2005 in Lindesberg stattfinden, im übernächsten Jahr sind dann die Südfranzosen dran.
Die Treffen sollen durch die Verwaltungen intensiv vorbereitet werden. Und man will noch andere “mit ins Boot” nehmen, was aufgrund der Kürze der Zeit heuer noch nicht geklappt hat: Wahrscheinlich eine Lindesberger Partnerstadt in Finnland, dazu eine osteuropäische, voraussichtlich in Polen, und eventuell auch Figueras in Nordspanien, zu dem bereits Kontakte bestehen.
Die angestrebte Vertiefung der Beziehungen und die interkommunale Zusammenarbeit stehen auch vor dem Hintergrund, dass die EU-Förderung “eine immer zentralere Rolle einnimmt und sie ab 2006 an Gemeinschaftsprojekte gekoppelt ist”, erläuterte Handwerker. Teilweise mit dabei war deshalb die Europaabgeordnete Dr. Anja Weisgerber aus Schwebheim, die die Neuordnung der EU-Förderung (Aufhebung der Zielgebiete, Orientierung an Prioritäten) erläuterte und die das in Haßfurt geborene Konzept und den „Wettbewerb der Ideen“ begrüßt und voll unterstützen will. Konkret wurden beim Haßfurter Kongress die verschiedenen Modelle und Methoden bei der Bildung (Schulwesen) ausgetauscht, in denen „die Schweden und auch Franzosen uns weit voraus sind“, so Handwerker. Der Landkreis konnte ein Beispiel abgeben über die Wiederbelebung kulturellen Erbes, wie der Burgruine Lichtenstein mit die Bürgerbeteiligung dabei (Trägerverein). Pierrelatte und Umgebung sind stark interessiert an den Möglichkeiten des Radwegebaus, wie er im Landkreis vorangetrieben wurde. Denn auch dort soll es eine Radwegevernetzung geben.
Man ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Schüleraustausch verstärkt werden soll, aber keinesfalls sprachenabhängig. Eine Verständigung in Englisch sei überall möglich, wenn`s Not tut auch mit „Händen und Füßen“, hieß es.
Ein weites Feld
Weitere künftige Aufgaben der Zusammenarbeit sind der Erfahrungsaustausch und die Modelle des kommunalen Bürgerservice und der elektronischen Verwaltung, das innerstädtische Marketing, wie Ortskerne kleinerer Städte vital und lebenswert erhalten werden können oder die Vermarktung individueller Stärken beim Tourismus und bei der Förderung lokaler Gastronomie. Die Partner legen, so das Ergebnis des Kongresses, ein schnelles Tempo vor. Bis zum 1. Februar 2005 sollen die Partner in ihren Kommunalgremien über die Beteiligung, Personen und Projektgruppen entscheiden und Vorschläge zu Aufgaben und konkreten Themen einbringen. Bis zum 1. März soll jede Kommune eine ständige Ansprechstelle in der Verwaltung benannt haben. Bis zum 1. April soll nach gemeinsamer Sondierung eine Antragstellung zu einer Förderung des Prozesses durch die EU formuliert sein. Bis 1. Mai soll sich eine interkommunale Arbeitsgruppe aus allen Partnerstädten gebildet haben. Anja Weisgerber versucht, zu einer der nächsten gemeinsamen Veranstaltungen alle EU-Abgeordneten der jeweiligen Regionen an den Tisch zu bekommen.