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Hemmelrath Lackfabrik: Arbeitsplätze in Gefahr

Main Echo

Entwurf der EU-Kommission sorgt für Aufregung
Lingenberg-Röllfeld: Eine Vorlage der EU-Kommission sorgt in der chemischen Industrie für Aufregung. Dr. Markus Hemmelrath, Gesellschafter der Lackfabrik Hemmelrath GmbH, fürchtet um die Wettbewerbsfähigkeit seines Unternehmens. "Damit würden Arbeitsplätze aufs Spiel gesetzt." Zu Gast in der Firma war gestern nachmittag Dr. Anja Weisgerber (CSU), Mitglied des Europäischen Parlaments. Sie diskutierte mit Parteikollegen vom CSU-Ortsverband und dem Firmenchef über den Kommissionsentwurf "zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe" (REACH). Hemmelrath sieht durch das Papier nicht den Verbraucherschutz gestärkt, sondern den Mittelstand in Gefahr – und damit sein Unternehmen mit rund 240 Mitarbeitern. Rund zwei Millionen Arbeitsplätze stünden europaweit auf dem Spiel, sollte REACH Realität werden. Seine Firma müsse dann die Fertigung in ein Nicht-EU-Land verlagern. Die Gründe: Nach der geplanten Verordnung habe die Industrie nachzuweisen, dass die von ihr angebotenen Chemikalien unbedenklich sind. Bisher seien die Behörden bei einem Verdacht in der Beweispflicht. Ferner würden sich durch die hohen Registrierungskosten Rohstoffe verteuern beziehungsweise vom Markt verschwinden. Folge: Produkte müßten zu einem höheren Preis verkauft werden – oder ihre Qualität würde sich verschlechtern. Die Entwicklung neuer Lacke wäre stark beeinträchtigt.
Die Konsequenz würde nach Angaben von Hemmelrath der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit. Der international agierende Autolack-Hersteller sieht durch REACH die Konkurrenz aus dem nicht-europäischen Ausland klar im Vorteil, weil sie der Verordnung nicht unterliegen würde. Im Extremfall sei sein Unternehmen in der EU nicht mehr zu halten.
Ein Beispiel: Um einen Lack nach REACH-Vorgaben zu entwickeln, wären nach Firmenangaben 18 Millionen Euro nötig; derzeit sei es eine Million. Der Betrieb hat rund 1000 Lacke im Programm. Zum Vergleich: Die Firma hatte 2004 einen Umsatz von 53 Millionen Euro. Zudem prognostiziert Hemmelrath nach REACH eine Produkt-Entwicklungszeit von rund sechs Jahren – derzeit: ein Jahr. Dazu kommt, dass ein Lack etwa drei Jahre lang am Markt eine Chance hat. Europa-Parlamentarierin Weisgerber sieht den Entwurf ebenfalls kritisch. Im Parlament herrsche Konsens: "Wir wollen das Schlimmste verhindern." Im Oktober befasse sich das Plenum damit. Derweil formiert sich Protest. Am 21. April ist eine Demonstration in Berlin geplant. Mitorganisator ist der Verband der chemischen Industrie.