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Mehr Berufung als Arbeit in Brüssel

Neue Presse

Europaabgeordnete Dr. Anja Weisgerber sprach beim politischen Fischessen / Die Chancen nutzen
„Unterfrankens Anwältin in Brüssel“ – so sieht sich Dr. Anja Weisgerber selbst – referierte gut eine Stunde lang über ihre Europapolitik in Brüssel und Straßburg am Freitagabend im Gasthof „Frankenstuben“. Dass Europa für viele Menschen noch sehr fremd und unnahbar ist, mochte man beim politischen Fischessen der CSU Ebern nicht so recht glauben. Kamen doch etwa 50 Parteifreunde, um den Ausführungen der Nachfolgerin der langjährigen Abgeordneten Ursula Schleicher im EU-Parlament zu lauschen.
Ebern: „Quo vadis Europa?“ (Wohin gehst du Europa?) – auf dem Weg zur politischen Union – "Vision oder Wirklichkeit?“, benannte CSU-Ortsvorsitzende Gabi Rögner das Thema der traditionellen Politikveranstaltung und wandte sich mit dieser Frage an ihren Gast, Dr. Anja Weisgerber. Die 28-jährige promovierte Juristin aus Schwebheim bei Schweinfurt, seit letztem Jahr für die Vertretung ganz Unterfrankens im geographisch weit entfernten Brüssel und Straßburg verantwortlich, bemühte sich sichtlich, ein umfangreiches Bild des „Hauses Europa“ vor den zahlreich Versammelten zu zeichnen. Zunächst nutzte die Jungpolitikerin jedoch die Gelegenheit, sich bei ihrer ersten Rede in Ebern bei ihren Wahlkampfhelfern vor Ort zu bedanken. Insbesondere Vertretern der Jungen Union (JU) sei es laut Weisgerber zu verdanken, dass sie jetzt ihrem „Traumjob“ in Brüssel nachgehen kann. 1,3 Millionen Wählerinnen und Wähler schickten die Anwältin ins EU-Parlament. Anja Weisgerber interpretiert ihr Mandat vielmehr als Berufung denn als schlichte Arbeit. Die ersten 100 Tage im Amt seien für sie weniger leicht gewesen, sie verlangten ihr vollsten Einsatz ab, erzählte sie. Ihre Arbeits- oder vielmehr „Berufungszeit“ erläuterte sie so: „44 Wochen im Jahr bin ich im Parlament, davon 32 in Brüssel, 12 in Straßburg und am Wochenende immer im Wahlkreis, sprich bei der Basis, bei Ihnen.“ Anja Weisgerber vertritt die CSU für Unterfranken in den EU-Ausschüssen für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit sowie Beschäftigung und soziale Angelegenheiten. Daneben ist sie Mitglied der „Jungen Gruppe“ im EU-Plenum. „Da wollen wir frischen Wind in die Reihen bringen“, sagte die 28-jährige mit einem Lächeln im Gesicht. Um „besonders nah am Menschen“ zu sein, erstellten sie und ihre Mitarbeiter ein so genanntes „Vier-Säulen-Modell“, erklärte Weisgerber weiter. Zum einen richtete sie ein Bürgerbüro in Schweinfurt, eine Homepage (www.anja-weisgerber.de) mit aktuellen Infos aus Brüssel und eine Bürgersprechstunde ein. Anja Weisgerber lädt dazu ständig Gruppen von Landwirten aus der Region und Vertreter der hiesigen Wirtschaft zu sich nach Brüssel ein, um ihnen Gelegenheit zu geben, sich direkt vor Ort „aus erster Hand“ über die neuesten EU-Richtlinien und Verordnungen zu informieren. So konnte sie bereits im ersten halben Jahr ihrer Amtszeit über 500 Besucher im Brüsseler Büro begrüßen. „Jede Fahrt wird auch von mir mit 200 Euro aus meiner eigenen Tasche bezuschusst“, ließ sie weiterhin wissen. Das nächste Projekt ihres Säulenmodells sei, so Weisgerber, eine „Förderfilbel“ für Unterfranken. Das von ihr erarbeitete zentrale Nachschlagewerk für alle die Europäische Union betreffenden Fragen, wolle sie so schnell wie möglich veröffentlichen, um dem Bürger zu helfen, sich im Paragrafendschungel zurecht zu finden.
Europa für die Menschen begreifbar machen
Hauptziel Dr. Weisgerbers bis zur nächsten europaweiten Wahl werde es sein, Europa für die Menschen begreifbarer zu machen, die „Blackbox Europa“ zu entschlüsseln und Entscheidungsprozesse für alle EU-Bürger insbesondere in Unterfranken transparenter darzustellen. „70 Prozent aller Entscheidungen bei uns, werden in Brüssel gemacht, gab Weisgerber zu bedenken. Die „Ferne Europas“ in den Köpfen vieler Menschen sei aber oftmals unbegründet. Besonders beispielhaft hierfür sei die europäische Einheitswährung Euro, die alle Europäer schließlich täglich in den Händen hielten. „Das ist das jüngste und bekannteste Symbol unseres gemeinsamen Binnenmarktes“, verdeutlichte die EU-Politikerin.
Neben der Währung als Alltagsbeispiel sei des weiteren der Euro-Führerschein ein weiteres Indiz dafür, wie nah Europa im Gegensatz zur landläufigen Einschätzung im Grunde doch ist. In diesem Zusammenhang verwies Weisgerber auf ihr Engagement, innerhalb der christlich-konservativen Fraktion des EU-Parlaments zu verhindern, dass über 65-jährige Autofahrer dazu gezwungen werden, ihren Führerschein alle fünf Jahre erneuern lassen zu müssen. „Das zu verhindern, ist uns auch gelungen“, berichtete sie stolz. „Jeder weiß doch, dass ältere Bürger sicherer und langsamer fahren, als jüngere Unerfahrene“, schätzte sie ihren Erfolg positiv ein.
Darüber hinaus kam die EU-Abgeordnete auf ein „äußerst kritisches„ Thema zu sprechen: „Die Türkei gehört geographisch schon nicht und was den Glauben betrifft auch nicht zur christlich-abendländisch geprägten Europäischen Union“, erhitzte Weisgerber während ihrer Rede zusehends die Gemüter des Publikums. Laut einer repräsentativen Umfrage wollten 60 Prozent der Deutschen die Türkei nicht als EU-Vollmitglied, wusste die Abgeordnete und verwies auf die genau gegensätzliche Auffassung der Bundesregierung. „Wir als Union bevorzugen das Modell der privilegierten Partnerschaft“, erkärte Anja Weisgerber. Um aber nicht noch mehr Ängste zu schüren, betonte sie auch die Chancen der im letzten Jahr vollzogenen Osterweiterung der EU um zehn neue Mitgliedsstaaten. Demnach profitiere Deutschland als „Exportnation Nr. 1“ erheblich vom wachsenden Ost-Markt mit großem Potenial. Und Chancen sollte man nutzen, verdeutlichte die „Anwältin Unterfrankens“ der CSU.