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Wochenblatt

CSU-Europaabgeordnete Dr. Anja Weisgerber beim BBV Unterfranken
Mellrichstadt/Lks. Rhön-Grabfeld: Als Anwältin für Unterfranken sieht sich die neu gewählte CSU-Europaabgeordnete Dr. Anja Weisgerber. Und deshalb macht sie seit dem Sommer bei den verschiedensten Organisationen ihre Antrittsbesuche, wie kürzlich beim BBV. Für die Arbeit der CSU-Europaabgeordneten sei es wichtig, möglichst viele Stellungnahmen und Meinungen zu hören. Beispielsweise bezüglich der Nutzung der Gentechnik in der Landwirtschaft. "Ich befürchte, dass uns Deutschen hier wie in vielen anderen Bereichen der Zug vor der Nase abfährt", sagte Dr. Weisgerber. Statt EU-Verordnungen 1:1 umzusetzen, würden in Deutschland noch Auflagen draufgesattelt.
Anfangs, so betonte BBV-Bezirkspräsident Karl Groenen, sei man dieser neuen Technik gegenüber noch aufgeschlossen gewesen. Doch die aktuellen Haftungsregelungen zwängen den BBV und seine Mitglieder, vom Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen die Finger zu lassen, erklärten Groenen und der Direktor der BBV-Hauptgeschäftsstelle Unterfranken Dieter Tasche. Dies gelte gleichermaßen für die Erzeugung von Nahrungsmitteln, aber auch für die Produktion von Alternativenergien oder Produkten für die chemische Industrie, wie beispielsweise "maßgeschneiderte" Pflanzenöle, ergänzte VB-Referent Eugen Köhler. Bezüglich FFH und Natura 2000 gebe es bei den Landwirten noch immer unbegründete Ängste wie die vor schleichender Enteignung oder sinkendem Wirtschafts- oder Beleihungswert, sagte Dr. Weisgerber. Groenen betonte, dass es wichtig sei, nachteilige Entscheidungen weg vom Eigentum zu halten und die Förderung für Natura 2000-Flächen sicher zu stellen. Weil rund ein Prozent des EU-Haushalts in die Zuckermarktordnung fließe, müsse auch diese geändert werden, machte die Abgeordnete deutlich. Sie sei jedoch zuversichtlich, dass es innerhalb der EU gelinge, dies gut abzufedern. Neben ihrem Engagement im Parlament habe sie zusätzlich Verantwortliche aus allen Bereichen der Zuckerproduktion zu Gesprächen vor Ort nach Brüssel und Straßburg eingeladen. Sollte die Reform so kommen wie bislang geplant, werden zwei Drittel der bisherigen unterfränkischen Zuckerrübenproduzenten aus der Produktion aussteigen, weil die Deckungsbeiträge ins Bodenlose fallen werden, befürchtet der BBV-Bezirkspräsident. Und das wirke sich auch in der Transport- und Verarbeitungswirtschaft aus, machte Groenen aufmerksam.
Wo die Schmerzgrenze liege? Groenen wies auf verschiedene "neuralgische Punkte" hin: Zum Einen, ob es sinnvoll sei, sich von einem der letzten deutschen Rohstoffe zu verabschieden und anschließend vom Ausland abhängig zu machen – nur um der Industrie Exporte zu ermöglichen. Für die landwirtschaftlichen Betriebe seien die Ertragsfaktoren und künftig auch der "Übergabepunkt der Ware" entscheidend.
Die verträglichste Lösung in der Zuckermarktreform für die unterfränkischen Anbauer? Sie liegt nach Groenens Meinung darin, die C-Quote zu streichen, wie die C-Zucker-Produktion unökonomisch sei. Die A-Quote wünscht sich der BBV-Präsident nur etwas gekürzt, mit ähnlichem Preisniveau wie bisher. Dafür könne er sich vorstellen, dass eine stärkere Quoten- und Preiskürzung in der B-Quote verkraftbar sein wird.
Um allen Anliegen ihrer Wähler Verantwortung tragen zu können, habe Dr. Weisgerber gemeinsam mit Europa-Minister Sinner die "Arbeitsgruppe Europa" als Kontakt-, Informations- und Koordinationsplattform aller wichtigen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Gruppen gegründet. Jetzt im November findet wieder ein Treffen statt, bei dem es um FFH und Zuckermarktordnung gehe. Eines sei jetzt schon sicher: die Zuckermarktreform komme. Wichtig sei, diese so gut wie möglich für die Landwirte abzufedern, so Groenen und Weisgerber.