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Podiumsdiskussion über die Zukunft des Dualen Ausbildungssystems
Bad Neustadt: Mit einem klaren Bekenntnis zum dualen Ausbildungssystem leiteten die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion zum Abschluss der Feierlichkeiten des 75. Jubiläums der Jakob-Preh-Schule die Gesprächsrunde ein. So viel Übereinstimmung legte die Vermutung nahe, dass die Veranstaltung recht langweilig werden würde. Doch schon einige Anfangsstatements deuteten an, dass bei der Ausbildung von Lehrlingen längst nicht alles perfekt ist und erheblicher Handlungsbedarf besteht. Waren zu Anfang noch Worte wie "kein vergleichbar so hochwertiges Ausbildungssystem in ganz Europa" oder "werden vom Ausland um unser Berufsausbildungssystem beneidet" zu hören, so relativierten sich im Laufe der zweistündigen Diskussion diese Aussagen doch beträchtlich. Vor allem von der Industrie- und der Handwerkskammer sowie von Unternehmerseite wurde Handlungsbedarf bei der Politik angemahnt.
Das Nebeneinander von betrieblicher und schulischer Ausbildung habe sich zwar bewährt, doch die Entwicklungen auf dem Arbeits- und Stellenmarkt sowie einer globalen Wirtschaft machen Veränderungen notwendig, waren sich die Teilnehmer einig. Sie gaben vor allem der Europaabgeordneten Dr. Anja Weisgerber aus Schweinfurt einige Wünsche mit auf den Weg nach Straßburg. In erster Linie waren die Probleme sehr praktischer Natur. Zum einen klagte Hermann Sauerwein, Vorsitzender des Landesverbandes bayerischer Berufsschulen, über einen Auswuchs an Spezialberufen. In Deutschland gebe es zum Beispiel rund 80 verschiedene Kaufleute. In Österreich habe man dieser Entwicklung rigoros entgegen gesteuert, dort gebe es nur einen. Dr. Ernst-Rudolf Bauer, Geschäftsführer bei den Preh-Werken, stimmte dem voll zu und erklärte, dass er die Zahl der Ausbildungsberufe in seinem Unternehmen bereits zusammengestrichen habe. "Spezialausbildung sollte in den Betrieben vermittelt werden", ist er der Ansicht. Für das Grundwissen seien die Berufsschulen zuständig. Einer nur schulischen Ausbildung erteilte er eine Absage.
Diese Diversifikation der Berufe wirft noch eine ganze Reihe weiterer Probleme auf. Die Auszubildenden müssen zum Teil weit entfernte Berufsschulen besuchen. Die Landkreise müssen deswegen enorme Gastschulbeiträge entrichten, warf Landrat Thomas Habermann ein. Weiterhin entstehen durch den Hang zur Zentralisierung in Kompetenzzentren erhebliche Fahrtkosten.
Dieser Vorgang sei auch für den Rückgang bei den Auszubildenden verantwortlich, vermutet Kreishandwerksmeister Hugo Neugebauer. Er forderte von den Podiumsteilnehmern daher einer Stärkung der Berufsschulen gerade auf dem flachen Lande.
Unter dem Gesichtspunkt der Globalisierung forderte Sauerwein eine Verbesserung der Fremdsprachen-Kompetenz. Das Beherrschen des Englischen müsste zum Standard gehören.
Insgesamt waren sich die Teilnehmer einig, dass die in Deutschland praktizierte Teilung von Theorie und Praxis in Schule und Betrieb die ideale Kombination sei. "Es bedarf nur einiger Verfeinerungen", meint Frank Weth, Leiter der Berufsabteilung der Handwerkskammer Würzburg.