Info-Abend der AG Landwirtschaft der unterfränkischen CSU mit Landwirtschaftsminister Brunner

MainPost, 27. Oktober 2015

Der Ehrengast des Abends habe „Schwerstarbeit“ geleistet, meinte CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber. Tatsächlich stand Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner beim Info-Abend der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der unterfränkischen CSU (AGL) permanent im Fokus, informierte, argumentierte, wehrte sich gegen Vorwürfe aus den Reihen seiner konventionell arbeitenden (CSU)-Landwirte. Und erhielt Sonderbeifall von Öko-Landwirten.

Der Streit um das Thema Biolandbau überlagerte am Ende des gut dreistündigen Abends die vielen Fragen und Informationen, die die etwa 80 Besucher im Sportheim Eßleben stellten: vom Flächenverbrauch, der Kompensation, der grünen Gentechnik, Kulap-Programm bis zu Bürokratieabbau. Die Landwirte nutzten die Anwesenheit des Ministers, um ihre Sorgen loszuwerden.

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Sein Ziel sei, so Brunner, bis 2020 die Ökoproduktion in Bayern zu verdoppeln, da die enorm gestiegene Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln derzeit nur aus dem Ausland befriedigt werde. Es gehe hier um Marktchancen für bayerische Landwirte und keineswegs um eine Ideologie. Es sei die freie Entscheidung jedes Betriebsinhabers, wie er agieren wolle. Sein Leitbild für Bayern sei aber nicht, „dass jeder 1000 Kühe im Stall hat“.

An Förderprogrammen für die konventionelle Landwirtschaft mangele es im Freistaat bestimmt nicht. „Ich dachte, das Konkurrenzdenken zwischen ökologischen und konventionellen Landwirten ist vorbei“, zeigte sich Brunner betroffen.

Ausgerechnet ein Öko-Landwirt, Hilmar Cäsar, zollte dem CSU-Minister Lob „für den Weitblick“. Im Grün regierten Nachbarland Baden-Württemberg bringe man dagegen nichts zustande. Unterstützung für Brunner kam auch von Wernecks Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl. Sie dankte als Mitglied in der Gemeindeallianz Oberes Werntal für deren jüngste Ernennung zur bayerischen Öko-Modellregion und für die daraus resultierenden Chancen für Landwirte und Verarbeiter.

Zuvor hatte der Minister durchaus die Seelen der anwesenden Landwirte gestreichelt. Angesichts niedriger Erzeugerpreise – bei Milch 28 Cent pro Kilo, bei Schweinefleisch 1,42 Euro pro Kilo – forderte er, dass die Politik als „Leitplanke“ funktionieren müsse, um die Preisgestaltung ein Stück weit berechenbar zu machen.

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Ursprünglich hatte die Bezirks-CSU den Minister eingeladen, um ihr eigenes Thema, den sogenannten Unterfranken-Plan, vorzustellen. Erstellt wird derzeit ein Zukunftspapier der Partei zu neun verschiedenen Themenbereichen, darunter auch Land- und Forstwirtschaft, Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Was MdB Anja Weisgerber und MdL Otto Hünnerkopf im Schnelldurchlauf präsentierten, kann unter das Motto „Kein Gegensatz von Landwirtschaft und Naturschutz“ gestellt werden. Die Partei wolle der Landwirtschaft einen verlässlichen Rahmen bieten, so Weisgeber.

Sie ging auf die Düngeverordnung ein, die EEG-Novelle, Klimawandel, Pflanzenschutz und Gentechnik. Otto Hünnerkopf unterstrich, dass die Energieversorgung nicht ohne die Landwirtschaft funktioniere, dass bei der Forstwirtschaft Nutzen und Schützen gelte.

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