Monika Hohlmeier: Ohne Frieden ist alles nix

MainPost, 09. Januar 2016

Smalltalk oder sich mal in das Fantomas-Auto setzen? Kontakte pflegen oder ausprobieren, wie man sich in einem Bentley-Oldtimer fühlt? Selbst Ehrengast Monika Hohlmeier, Ex-Ministerin und Europaparlamentarierin, kann beim Neujahrsempfang der CSU Schweinfurt und der Jungen Union im Real-Autohaus von Albert Reinhart der Faszination Oldtimer nicht wiederstehen.

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„Ohne Alt kein Neu“, sagt Stefan Funk bei seiner Begrüßung. Damit spielt er nicht nur auf das Ambiente an. 2015 hat die Welt verändert, sagt er. Krisen, Kriege in ganz anderen Ecken der Welt haben Auswirkungen für Schweinfurt gebracht. Flüchtlinge sind in die Region gekommen.

Worte wie Erstaufnahme, Gemeinschaftsunterkunft, gehören jetzt zum allgemeinen Sprachgebrauch. Funk dankt allen, die helfen, diese Aufgabe zu bewältigen, ehrenamtlich oder beruflich. „Vielen Dank für euren großartigen Einsatz.“

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Schweinfurt hat Zukunft, das liege auch an der Arbeit der CSU und an OB Remelé, so Funk. Dass die CSU trotzdem nicht nur Freunde hat, erklärt er so: „Wer Entscheidungen trifft, steht im Fokus. Wer fordert, wird gefeiert.“ Mit Mut und Selbstvertrauen die Zukunft angehen, das ist das Ziel. Und nicht zu spalten. „Gewalt und Feindseligkeit haben in Schweinfurt keinen Platz.“

Bevor Monika Hohlmeier ans Rednerpult geht und über Europa, die Welt und die Flüchtlinge spricht, erzählt Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber von der CSU-Klausur in Kreuth.

Angela Merkel habe sich dort für eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen ausgesprochen. Schengen umsetzen, gerechtere Verteilung der Flüchtlinge in Europa, Grenzkontrollen, das spricht später auch Hohlmeier an. Natürlich ist auch die Silvesternacht in Köln ein Thema: „Wer so auftritt, muss das Land verlassen.“

Wie soll's weitergehen, in Deutschland, in Europa? Monika Hohlmeier wünscht sich eine stärkere Zusammenarbeit der EU-Staaten im Bereich Entwicklungshilfe. Jeder fördere ein Lieblingsprojekt – da eine Schule, dort ein Krankenhaus. Wichtig wäre eine koordinierte Zusammenarbeit, um Regionen zu stabilisieren. Tunesien zum Beispiel. „Die junge Demokratie ist in Gefahr.“

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Sicherheit sollte nicht nur ein nationales Thema sein, Europa müsse koordiniert zusammenarbeiten. Dazu gehört das Sammeln und Überprüfen von Daten, auch das Beobachten von sozialen Netzwerken. Das sei wichtiger als Firlefanz, wie zum Beispiel Regeln über Lichtstärke von Kerzen und Olivenöl-Verpackungen zu beschließen.

Den Leuten, die die Daten auswerten, muss man Vertrauen entgegenbringen, nicht Mißtrauen. „Was nützt mir Datenschutz, wenn ich tot bin.“

„Schluss mit falsch verstandener Liberalität“, sagt sie. „Jeder hat sich an Grundgesetz und Strafgesetzbuch zu halten.“ Egal, welchen kulturellen Hintergrund er hat, ob er Nigerianer oder Deutscher ist.

Nicht nur um die große Politik geht es bei Hohlmeiers temperamentvoller und nicht gerade kurzen Rede. Sie sieht Deutschland als Motor in Europa, Bayern als Motor in Deutschland. Und die CSU als Taktgeber und auch unangenehmen Mahner.

Das Thema Flüchtlinge bekommt dann noch eine persönliche Note. Aygün Günül, Kreisvorsitzender der JU Schweinfurt Stadt, erzählt, dass seine Familie einmal als politische Flüchtlinge nach Deutschland gekommen ist und sich jetzt hier zuhause fühle. „Geben wir jedem eine Chance“, sagt er.

Dann wird's zum Schluss nachdenklich und gefühlvoll. Mariam Hamammi, singt „Ein bisschen Frieden“. Bei Sorya Lippert hat die 14-jährige Syrerin Deutsch gelernt. Sorya Lippert hilft ihr auch über das Lampenfieber hinweg. Auch ein schönes Stück Integration.

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