Schweinfurter Anzeiger
In der Grafenrheinfelder Asphaltmischanlage informierten sich Experten vor Ort
Grafenrheinfeld. Deutschlandweit fallen ca. 14 Mio. Tonnen Ausbauasphalt an. 11,5 Mio. Tonnen hiervon verwerten asphaltmischanlagen, wie die von Glöckle in Grafenrheinfeld, mittels Zugabe zum neu gemischten Asphalt im selben Produkt wie dem Ausgangsprodukt, also höchstwertig im Sinne des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.
Enorme Kosten
Nun gibt es aber Bestrebungen, diesen beigemischten Asphalt als Abfall zu behandeln, was enorme Entsorgungskosten verursachen würde. Da in dieser Frage europaweite Richtlinien angestrebt werden, hat der Deutsche Asphaltverband (DAV) Europaabgeordnete Dr. Anja Weisgerber zu einem Vorort-Termin in die Asphaltmischanlage nach Grafenrheinfeld eingeladen.
Anja Weisgerber zeigte sich froh, dass sie zu diesem Termin eingeladen wurde, weil derzeit ein aktuelles Gesetzgebungsverfahren im Europäischen Parlament läuft. Davon ist auch die deutsche Abfallwirtschaft betroffen. Dieses Gesetzgebungsverfahren sei deshalb so wichtig, da darin für die Zukunft definiert werde, was alles unter den Begriff „Abfall“ fällt. Die Europaabgeordnete sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, bewährte Elemente beizubehalten.
Konkret auf die Asphaltverwertung bezogen spricht sie sich deshalb dafür aus, dass gebrachter Asphalt auch weiterhin wiederverwertet werden darf.
2004 habe der Anteil des Ausbauasphaltes am neu gemischten Asphalt beachtliche 22 Prozent betragen. Dies zeige, dass die Wiederverwertung von Asphalt funktioniert.
Wie Anja Weisgerber weiter ausführte, habe sie einen Änderungsantrag im Europäischen Parlament eingebracht, der dieses Problem aufgreift. Die Abfallrahmenrichtlinie soll dem zur Folge nicht für die Verwendung oder Wiederverwendung eines Stoffes innerhalb eines Produktionskreislaufes gelten, wie dies beim Asphalt der Fall ist. Die Abstimmung im Umweltausschuss wird am 12. Oktober und im Plenum am 14. November stattfinden.